Am 22. September 2013 stehen die 18. Wahlen des Deutschen Bundestags an. Die Freie Demokratische Partei (FDP) möchte gern an die Wahlerfolge der letzten Bundestagswahl anknüpfen. Im Social Media-Check Up zu den Bundestagswahlen 2013 wird sich zeigen, ob die FDP Social Media-Plattformen nutzt, um Wähler zu aktivieren.
FDP auf Social Media Kanal Facebook
Wie jede größere Partei in Deutschland ist auch die FDP auf Social Media-Kanälen wie Facebook und Twitter aktiv. Im größten Sozialen Netzwerk der Welt können die Liberalen 20.204 User (Stand: 05.04.2013) um sich sammeln, was signifikant weniger Nutzerzahlen im Vergleich zur SPD (35.023 Fans, Stand: 12.03.2013) oder CDU (26.093 Fans, Stand 12.03.2013) bedeutet. Seit dem August 2008 nutzt die FDP diesen Social Media Kanal, um ihre Meinung zu tagesaktuellen und politischen Themen mitzuteilen. Im Moment wird vor allem der FDP-Politiker und Außenminister Guido Westerwelle eingespannt, seine Meinung zum Nordkorea-Konflikt kundzutun. Aber auch Zitate von Spitzenkandidat Rainer Brüderle werden gern gepostet. Ansonsten hält sich die Partei mit Wahlkampfgesängen angenehm zurück. Hin und wieder werden Diskussionen zu Parteithemen angeregt, was von Usern mit überwiegend „wertigen“ Kommentaren angenommen wird. Insgesamt sprechen 683 aller User, die durchschnittlich zwischen 18 und 24 Jahren alt sind, über die Posts. Damit sind die Beiträge der FDP bei Weiten weniger diskussionswürdig als die der CDU (2.900 User, Stand: 20.03.2013) oder SPD (6.392 User, Stand: 20.03.2013).
FDP auf Social Media Kanal Twitter
Auf dem Social Media-Kanal Twitter sind die Liberalen erst seit dem Februar 2011 aktiv. Seitdem haben sie 9.127 Follower dazugewonnen und 1.649 Tweets verschickt. Im Vergleich: Die CDU hat 27.683 Follower (Stand: 12.03.2013). Die Inhalte der Tweets beziehen sich oft auf tagesaktuelle Themen, die die FDP so kommentiert oder es werden links auf das FDP-Intranet „Meine Freiheit“ gesetzt. Grundsätzlich werden andere Medien und Twitter-User wenig in einen Dialog eingebunden, für die FDP ist der Social Media-Kanal Twitter nur ein weiteres Kommunikationsmittel neben anderen.
FDP Social Media: You Tube Kanal
2.707.464 Aufrufe hatten die Video-Beiträge der FDP auf dem Social Media-Kanal You Tube bis zum April 2013, womit sie hier vor der CDU liegt (2.159.282 Aufrufe, Stand 12.03.2013). Dabei ist die FDP auf diesem Social Media-Kanal sehr viel weniger aktiv als Parteien wie die CDU und SPD. Die Liberalen bespielen seit 2006 lediglich zwei Playlisten mit den Namen „64. Ordentlicher Bundesparteitag“ und
„Videos der Fraktion“, in denen man insgesamt 59 Videos findet, die vornehmlich aus mitgeschnittenen Reden und Statements bestehen. Trotz fehlender Kreativität und wenigen neuen Einblicken in die Partei haben 2.503 User den You Tube-Channel abonniert. Verwirrend ist, dass es einen weiteren FDP-Channel mit dem Kürzel „fdppartei“ gibt, den es erst seit 2009 gibt und der erst wieder seit dem Bundesparteitag im März 2013 bespielt wird – davor war elf Monate Pause. Dieser FDP-Social Media-Kanal hat sehr viel weniger Aufrufe und Abonnenten. Welcher Kanal nun repräsentativer sein soll, bleibt der eigenen Deutung überlassen.
FDP auf Social Media Kanal Google+
Was die FDP Social Media Kanal Facebook postet, findet man auch auf Google+. Hier haben die Liberalen mit 21.570 Usern sogar mehr Fans als auf Facebook. Auf Google+ geht es zur Sache, FDP-Freunde -und Feinde treffen aufeinander und diskutieren manchmal auch an der Sache vorbei, wenn sie sich zum Beispiel als „Forentroll“ beschimpfen oder sich der Dummheit bezichtigen. Es gibt aber durchaus auch inhaltliche und argumentativ schlagkräftige Auseinandersetzungen. Das FDP-Social Media-Team mischt sich hingegen nie in die Diskussionen ein und bezieht dadurch auch keine Stellung zu den Diskussionen, was schade ist.
Fazit: FDP Social Media
Es lässt sich sagen, dass die FDP alle wichtigen Social-Media-Kanäle bespielt und für das Verbreiten von Parteithemen nutzt. Auch nutzt die FDP Social Media-Kanäle, um ihre Meinung zu tagespolitischen Themen abzugeben. Jedoch hat man nicht den Eindruck, dass die Kanäle dazu genutzt werden, um ein gemeinschaftliches Gefühl zwischen Parteianhängern zu schaffen. Es werden Diskussionen angeregt, aber nicht begleitet, die Beiträge sind selten kreativ. Es wird keine klare Social Media-Strategie sichtbar, die darauf hinweist, dass die FDP die Social Media-Kanäle nutzt, um den Wahlkampf im Social Web zu beeinflussen.