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Mobile Internet: Skype über das Mobiltelefon könnte vor allem bei weltweiter Telefonie enorme Kosten sparen – Netzbetreiber wehren sich.

Deutsche Telekom will Internettelefondienst Skype ausbremsen und Anwendung über das iPhone verhindern. Skype hatte angekündigt, diese Woche eine entsprechende Software bereitzustellen. Für Windows-Mobile und Telefone mit dem Android-Betriebssystem von Google bietet Skype den Service bereits an. Für Mai ist eine weitere Version für den Blackberry angekündigt.

Allerdings verbieten Netzbetreiber in den Mobilfunkverträgen IP-Telefonie und schließen die IP-Adressen der Anbieter aus. Skype verstärkt seine Anstrengungen die eigene Software, mit der Nutzer weltweit kostenlos über den Computer telefonieren können, auch auf mobilen Geräten wie Smartphones zu etablieren. Im Februar wurde eine Kooperation mit Nokia bekannt gegeben, die Mobiltelefone des finnischen Konzerns mit vorinstallierter Software von Skype hervorbringen soll.
Die Netzbetreiber fürchten hohe Einbußen im Kerngeschäft der Sprachtelefonie und setzen sich gegen die Verbreitung von mobiler Internettelefonie zur Wehr. Für Gespräche über Internettelefonieanbieter fallen nur noch Verbindungskosten an. Hier haben die meisten User bereits Flatrates für mobiles Internet.

Offiziell führt die Telekom für das Verbot technische Gründe an die dazu führten, die Übertragungsgeschwindigkeiten im Mobilfunknetz zu verlangsamen oder es überlasten, zudem könne die Sprachqualität nicht gewährleistet werden.
Netzbetreiber aus den USA wie zum Beispiel AT+T wollen Skype ebenfalls nicht für ihr Mobilnetz freigeben. Man erwägt allerdings Skype zuzulassen wenn Kunden Wireless-Lan-Hotspots oder WLAN zuhause nuten. Die Telekom will das auch nicht zulassen.

Skype Technologies SA mit Hauptsitz in Luxemburg ist durch das selbst entwickelte Programm Skype der weltgrößte Anbieter für Internettelefonie. 2004 erwirtschaftete Skype einen Umsatz von 7 Millionen Dollar, für 2005 war ein Anstieg auf 60 Millionen Dollar für 2006 auf 200 Millionen Dollar geplant. Ebay hatte 2005 2,6 Mrd. $ für Skype bezahlt. Die um Skype zum Wachstumstreiber für das Auktionsgeschäft zu machen. Erhoffte Synergien zwischen Skype und anderen Ebay-Geschäften blieben indes aus und Ebay musste im Herbst 2007 eine Sonderabschreibung von 1,4 Mrd. $ vornehmen. Skype wurde im Jahr 2003 von Niklas Zennström und Janus Friis gegründet, die vorher durch die Musiktauschbörse KaZaA bekannt geworden waren.