Obwohl die alltägliche Präsenz von Mehrfarbdrucken und bunten Bildschirmanzeigen zu der Annahme verleiten kann, dass die Darstellung in Grau technisch überholt sei, gestattet sie doch ein Höchstmaß an optischer Feinheit. Daher werden Graustufenbilder in Medizin, Überwachungstechnik, Kunstfotografie und Film gezielt eingesetzt, wobei den Grauwerten unterschiedliche Funktionen zukommen. Die epistemischen, ikonographischen und selbstreflexiven Dimensionen der grauen Farbigkeit werden in den Beiträgen dieser Zeitschrift exemplarisch analysiert. Sie widmen sich Michael Hanekes Filmen, Farbfotografien Bernd und Hilla Bechers oder Bildern der Röntgentechnik und Computertomografie ebenso wie den Übersetzungsproblemen von Schwarz-Weiß-Fotografien und Reproduktionsgrafiken im 19. Jahrhundert oder Druckgrafiken der Frühen Neuzeit.
Die Zeitschrift „Bildwelten des Wissens“ versammelt Beiträge internationaler Autoren, die die wissenkonstituierenden Momente von Bildern analysieren. Der aktuelle Band 8.2 wird präsentiert von Horst Bredekamp, Das Technische Bild, HU Berlin, Oliver Klimpel, Die Klasse System-Design, HGB Leipzig, Florian Lamm, Klasse System-Design, HGB, Leipzig, Felix Prinz, Das Technische Bild, HU Berlin, Nella Rieken, Klasse System-Design, HGB Leipzig, und Friedrich Tietjen, HGB Leipzig.
Zusammen mit diesem Band der Bildwelten erscheint eine eigens von der Klasse System-Design entwickelte Originalgrafische Bild-Beilage. Die in einem siebenseitigen Leporello zusammengefügten Grafikverfahren können sowohl als Instrument der Analyse wie auch als Anleitung zum vergleichenden Sehen dienen.
im Postfuhramt, Oranienburger Straße 35/36 . 10117 Berlin